Aktuelle Nitratgehalte im Grundwasser aller bekannten Messstellen

Aktuelle Nitratgehalte im Grundwasser aller bekannten Messstellen

Sehr geehrter  Herr Petrauschke,

wir  bitten  Sie,  folgenden  Antrag  dem  kommenden Kreisausschuss   am  18.03.2020 zur

Entscheidung vorzulegen.

Antrag:

Der  Kreisausschuss   des  RKN  beauftragt  die Verwaltung   des  Rhein-Kreis Neuss   zeitnah      Informationen   über   die   aktuellen   Nitratgehalte   im Grundwasser  aller bekannten Messstellen  im  oberen Grundwasserstock  u.a. auch dem Planungs- und Umweltausschuss vorzulegen. Diese Informationen sollten in zwei Gruppen aufgeteilt sein:

  1. Messstellen im Einzugsgebiet der Trinkwasserwerke
  2. Alle übrigen Messstellen im Kreisgebiet mit Nitratmessungen

Begründung:

Wegen  überhöhter Nitratgehalte im Grundwasser steht die Bundesrepublik Deutschland als  einziges  Land  in  der  EU z. Zt. In der  Pflicht,  eine  verschärfte Düngeverordnung zu erlassen. Bei nicht ausreichender Einschränkung drohen Strafgelder bis zu 800.000 € täglich.

 

Die Landwirtschaft ist verständlicherweise mit den geplanten Maßnahmen nicht einverstanden und protestiert mit einer Vielzahl von Aktionen.

Leider  ist  die  aktuelle  Nitratsituation  im  Rhein-Kreis  Neuss  weitgehend  unbekannt. Die Trinkwasserversorgung im Kreisgebiet beruht fast vollständig auf den örtlichen Grundwasservorkommen. Etwa 30%  der Kreisfläche dürften im Einzugsgebiet von Trinkwasserwerken  liegen.  Seit  über  20  Jahren bestehen zwischen  den  Wasserwerken und den ansässigen Landwirten Kooperationsverträge. Zweck dieser Verträge ist über Beratung  und  gezielte  Subventionen  eine  Überdüngung  und  damit  überhöhte Nitratgehalte im Grundwasser zu vermeiden. Wie erfolgreich und wie kostspielig diese Maßnahmen bisher waren  ist leider bisher unbekannt. Zumindest der Planungs- und Umweltausschuss müsste informiert sein, schließlich geht  es  um die Grundlage unseres Trinkwassers. Maßnahmen ohne  Kontrolle sind sinnlos.

Über  die  Nitratwerte  im  Grundwasser außerhalb  der  Trinkwasserschutzgebiete  können nur   Vermutungen   angestellt   werden,  da   aktuelle   Messwerte   nicht   vorliegen.   Der Großteil aller landwirtschaftlichen Flächen wird ackerbaulich genutzt. Der einzige Betrieb mit nennenswerter Massentierhaltung im Kreisgebiet ist ohne  Gülleprobleme.

Der   Kreisausschuss   muss    in   der   aufgeheizten   Situation   der   letzten   Monate   die

Nitratgehalte im Grundwasser des  Kreisgebietes kennen.

Bereits am 21. Februar  2019  erhielt die Verwaltung im Planungs- und  Umweltausschuss den  Auftrag alle aktuellen Nitratwerte von Grundwassermessstellen vorzulegen. Bis jetzt ist dieser Auftrag nicht erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Carsten  Thiel                                                                    Dr Heinrich Kalthoff

Fraktionsvorsitzender                                                               sachk.  Bürger


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