UWG für sparsame Hallenbadlösung
Die Unabhängige Wählergemeinschaft Mehr-Meerbusch (UWG) hat sich gegen eine Kernsanierung des Hallenbades entschieden. Nach eingehender Diskussion ist die UWG zu dem Schluss gekommen, die Pläne für den millionenschweren Umbau aufzugeben. Bisher ging die Verwaltung von rund 6 Mio EUR Sanierungskosten aus, der Architektenwettbewerb kam zu einem Ergebnis von ca. 7,5 Mio EUR. Im jetzigen, frühen Planungsstadium besteht zudem im Hochbau noch ein Kostensteigerungsrisiko bis zu 30%.
Die nähere Zukunft hält für Meerbusch auch ohne Komplettsanierung des Hallenbades viele Herausforderungen bereit, u.a. die Zahlung des umstrittenen Kommunalsoli, die unumstrittene Solidarität mit den Flüchtlingen aus Krisengebieten, große Investitionen in die sich verändernde Schullandschaft, hohe Millionensummen in die Bahnunterführung in Osterath und die K9n ohne Landeszuschüsse, deren Bau die UWG ablehnt. „Die Wettbewerbsergebnisse waren zwar vielversprechend, aber in der Abwägung der Gesamtsituation müssen wir Prioritäten setzen. In naher Zukunft alles zu bauen, entspricht nicht der erforderlichen kaufmännischen Vorsicht,“ fasst Diplomkaufmann Andreas Brauer zusammen, der für die UWG das Projekt begleitet.
Schulschwimmen, Vereinssport und auch öffentliches schwimmen soll nach den Vorstellungen der UWG dennoch weiter möglich sein. Die UWG spricht sich für eine Prüfung aus, wie der Betrieb des Bades mit möglichst geringem Aufwand aufrecht erhalten werden kann. Dazu gehört auch eine begrenzte Investition in die veraltete Technik des Bades. Der städtische Zuschuss beträgt ca. 800.000 EUR jährlich, die städtischen Schulden betragen bereits jetzt 130 Mio EURO, die Ausgleichsrücklage ist aufgebraucht. Somit müsste die Kernsanierung mit 6 bis 9 Mio EURO neuen Schulden bezahlt werden, die von nachfolgenden Generationen zurück zu zahlen sind.
Die UWG hat ihre Haushaltsberatungen wieder mit dem Bund der Steuerzahler durchgeführt, der von einer großen Sanierung oder gar einem Neubau des Hallenbades abrät. Eberhard Kanski vom Steuerzahlerbund: “ Aufgrund der hohen Schulden hat Meerbusch das Risiko, das bei steigenden Zinsen die Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt wird.“
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