Antrag zur Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 07.11.2018
Sehr geehrter Herr Jürgens,
die Ratsfraktion Unabhängige Wählergemeinschaft Mehr-Meerbusch stellt folgenden
Antrag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine Baumschutzsatzung zu entwerfen.
Begründung:
Das Jahr 2018 war geprägt von einer mehrere Monate anhaltenden Trockenperiode. Wissenschaftler haben darauf hingewiesen, dass es sich um die ersten Anzeichen des Klimawandels handelt. Das Wetter in Europa wird in der Zukunft durch Extreme geprägt werden, hier zum einen durch Trockenperioden und zum anderen durch Starkniederschläge. Auch Hurrikans sind nicht ausgeschlossen. Insbesondere das Stadtklima wird sich bei Trockenperioden noch weiter verschlechtern.
Das Problem der städtischen Wärmeinsel und des mangelnden Luftaustauschs wird zunehmen. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit der Menschen.
Das Stadtklima wird nämlich geprägt durch die Bebauungsstruktur, Flächenversiegelungen und den geringen Vegetationsbestand. Darüber hinaus fallen große Mengen Kohlendioxid an, die von Menschen, Verkehr und Heizungsanlagen resultieren. Dies alles führt zu einer starken Beeinträchtigung der Luftqualität.
Auch in der Stadt Meerbusch kommt es zu einer zunehmenden Zersiedlung und Verdichtung. Allein im Zeitraum von 1995-2013 verringerte sich der Freiraum um 350 ha bzw. um 5,3 % des vorhandenen Freiraums. Darüber hinaus sollen neue große Wohngebiete von 35 ha in Osterath entstehen. Zudem ist ein interkommunales Gewerbegebiet in einer Größenordnung von 30 ha in Osterath geplant, wobei davon auszugehen ist, dass dieses Gewerbegebiet sukzessive erweitert wird, bis es die ursprünglich geplante Größe von 70 ha Gewerbefläche erreicht hat.
Um das Stadtklima zu bessern, gibt es viele Möglichkeiten, wie z.B.
- Schaffung von Freiflächen
- Schaffung von Parkanlagen
- Begrünung von Straßenzügen
- Dachbegrünung
- Fassadenbegrünung
- Schaffung von Frischluftflächen
- Schaffung offener Wasserflächen
Entscheidend ist aber, dass zunächst der status quo und insbesondere der Bestand großer Bäume gesichert wird, die einen nachhaltigen Einfluss auf das Stadtklima haben.
Die Luftqualität wird durch die Photosynthese der Bäume verbessert. Darüber hinaus werden Staubpartikel aus der Luft gefiltert. Weiterhin tragen Bäume zur Verbesserung des Bodenwasserhaushalts, zur Verminderung der Bodenerosion und zum Lärmschutz bei.
Schließlich dienen Bäume auch dem Insektenschutz.
Die Baumschutzsatzung sollte die neuesten biologischen und ökologischen
Erkenntnisse berücksichtigen.
Heinrich P. Weyen Sylvia Minten
Ratsmitglied Sachkundiger Bürger
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